Ku(h)nschtwege “Das Gewöhnliche ist, daß uns eine Herde nichts bedeutet, als weidendes Rindfleisch. Oder sie ist ein malerischer Gegenstand mit Hintergrund. Oder man nimmt überhaupt kaum Kenntnis von ihr. Rinderherden an Gebirgswegen gehören zu den Gebirgswegen, und was man in ihrem Anblick erlebt, würde man erst merken, wenn an ihrer Stelle eine elektrische Normaluhr oder ein Zinshaus dastünde”. Robert Musil Die Kuh - wichtigstes Haustier der Menschen -, bedeutsam als Kunstobjekt durch viele Jahrtausende. Hier eine kleine Auswahl - von der Höhlenmalerei in Lascaux vor 9000 Jahren bis zum Kilian Lipp “vo Hindelang” im zu Ende gehenden 20. Jahrhundert.
Aus Gert K. Nagel, “Schwäbisches Künstlerlexikon”, vom Barock bis zur Gegenwart, Verlag Kunst & Antiquitäten GmbH München, S. 144 Braith, Anton, Biberach 1836 - München 1905. Wurde in München Professor. Erhielt 1869 die große goldene Medaille für Tiermalerei auf der 1. Internationalen Kunstausstellung in München.
Aus: “La vache qui rit”, Europa, der Stier und die Kuh in Plastik und Fotografie des 20. Jahrhunderts, Fellbach 1994, S. 53 De Saint Phalle, Niki *1930 Neuilly-sur-Seine. Französische Malerin und Plastikerin. Machte früh Bekanntschaft mit der Pop-Art, unterwarf sich jedoch nie einem Stilzwang. Sie schafft Werke, die durch Spontaneität, bunte Naivität und eruptive Phantastik bezaubern. Die Kuh präsentiert sich in Nana-Manier, in Formen, die an prähistorische Fruchtbarkeitsmythen erinnern.
Wandmalerei in Bolsterlang 1998 Otto Diringer, * 1946 Atelier für Malerei und Restaurierung Sonderdorf 21 87538 Bolsterlang Telefon 0 83 26 / 15 06 Jean Dubuffet: “Die Kuh mit der empfindlichen Nase” Aus: “Der Schock der Moderne” Robert Hughes, Econ Verlag, Düsseldorf - Wien, S. 266
in der ersten Lebens-Hälfte Weinhändler, widmete sich erst im Alter von 41 Jahren der Malerei.
(Karolingische Buchmalerei aus dem 9. Jahrhundert n. Christus) Aus: “Die Geburt Europas”, Holle Verlag, Baden-Baden, S. 102
Aus: Horst W. Janson und Dora Jane Janson, “Malerei unserer Welt”, Stuttgarter Hausbücherei S. 239 Hicks, Edward, 1780 - 1849, Pansylvania. Der fromme Quäker scheiterte als Farmer und ging seiner Begabung als Maler nach. Sein Bild illustriert die Worte des Propheten Jesaja vom kommenden Friedensreich unter den Menschen: “ Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und die Marder bei den Böcken liegen . . Kühe und Bären werden auf die Weide gehen, daß ihre Jungen beieinander liegen; und Löwen werden Stroh essen wie die Ochsen.”( Jesaja II, 6,7.) Er schuf ungefähr 80 “Friedensreiche”.
Deckenbemalung der Längsgalerie von Lascaux bei Montignac, Frankreich, aus dem 7. bis 6. Jahrtausend vor Christus Aus: “Europäische Vorzeit” Walter Torbrügge, Holle Verlag, Baden-Baden, S. 46
Aus: “Wassily Kandinsky im Lenbachhaus”, Helmut Friedel, Dumont, S. 253 Kandinsky, Wassily, Moskau 1896 - Neuilly-sur-Seine 1944. Mitbe-gründer des “Blauen Reiter”. Im Frühwerk deutliche Orientierung an russischer Volkskunst und Jugendstil; seit 1921 geometrisch konturierte Kompositionen.
Aus: “Die Tunisreise” Ernst-Gerhard Güse, Verlag Gerd Hatje, Stuttgart, S. 233 Macke, August, Meschede 1887 - Perthes-les-Hurlus, Champagne 1914. Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. Hatte 1910 Kontakt zur “Neuen Künstlervereinigung” München und war 1911 Mitgründer der Vereingung “Der Blaue Reiter”. 1914 gemeinsame Reise mit Paul Klee und Louis Rene Moillet nach Tunis.
Aus: “Schwäbisches Künstlerlexikon” S. 397 Mali, Christian Friedrich Broekhuizen / Utrecht 1832 - München 1906. Lebte seit 1857 in engster Gemeinschaft mit Braith und bildet mit ihm und Zügel das große Dreigestirn der schwäbischen Tiermalerei .
Aus: “Kandinsky und München” Armin Zweite, Prestel-Verlag, München, S. 358 Marc, Franz, München 1980 - 1916 ; Mitbegründer des “Blauen Reiter”. Expressivabstrahierender Stil mit reinen, leuchtenden Farben, mit denen er die im Einklang mit der Natur lebende Kreatur darstellte.
Kilian Lipp, *1953, studierte Objekt-Design. Arbeitet seit über 20 Jahren als freier Maler in Hindelang. Die tiefe Verbundenheit zu seiner Allgäuer Heimat zeigt sich in seiner Landschaftsmalerei und ihrer figürlichen Darstellung. 1988 wurde Kilian Lipp der Kunstpreis der Stadt Kempten verliehen. Ausstellungen u. a. in Kempten, Köln, Düsseldorf, Basel und New York.
Aus: Uwe Loesch, Nichtsdestoweniger, Plakate, Verlag Hermann Schmidt Mainz, S. 48 Professor Uwe Loesch, international bekannter Plakatgestalter und Kommunikationskünstler, der für seine Werke und Inszenierungen weltweit mit vielen Auszeichnungen bedacht wurde.
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